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Autorenbildgabriela hinder

Was denn! Mein Körper kann sprechen?

Aktualisiert: 11. Okt. 2020


Wie schön, dass du heute dabei bist und mit liest!


Die vergangenen Monate habe ich mich intensiv mit dem menschlichen Körper auseinandergesetzt. Einerseits in einem medizinischen Lehrgang, andererseits komplementär durch die Ausbildung zur Kinesiologin bzw. praktisch durch meine Praxistätigkeit.


Ein Wunderwerk

Eins vorweg, dein Körper ist ein wahres Wunderwerk! In jedem Moment deines Lebens versucht er, für dich die beste Ausgangslage zu schaffen, damit du deinen Alltag optimal meistern kannst. Heute möchte ich dich gerne mit der Sprache deines Körpers vertraut machen.


Es macht durchaus Sinn, dass du weisst, was dir dein Körper sagen möchte, denn er ist das Gefäss, dass dir dein unverkennbares Aussehen gibt und dich durch dein Leben trägt.


In der Kinesiologie unterscheidet man verschiedene Körperebenen:

  • Physischer Körper (Muskeln, Organe, etc.)

  • Mentaler Körper (Denkmuster, Haltung, etc.)

  • Emotionaler Körper (Gefühle)

  • ...

Zwischen den einzelnen Körpern herrscht ein reges Zusammenspiel bzw. eine Wechselwirkung, denn sie beeinflussen sich gegenseitig. "Wie das?", fragst du dich vielleicht jetzt.


Wie bitte, soll mein Körper sprechen?

Dein Körper sendet dir ununterbrochen Botschaften. Viele hast du ganz intuitiv entschlüsselt, andere liegen vielleicht noch im Verborgenen und warten darauf gehört zu werden.


Hier ein Beispiel: Dein Körper bemerkt, dass er zu wenig Energie zur Verfügung hat, um seine Arbeit ordnungsgemäss zu erledigen. Er meldet dir das, indem du ein Hungergefühl bekommst und für Energienachschub sorgst (physischer Körper beeinflusst mentalen/emotionalen Körper). Oder stell dir vor, du bist der felsenfesten Meinung, du müsstes mehr leisten als andere Menschen um anerkannt zu sein. Dafür vervielfachst du deine Anstrengungen und kommst über kurz oder lang in Stress. Dein Körper meldet sich z.B. mit schmerzenden, verspannten Muskeln (vor allem im Schultergürtelbereich) und signalisiert dir so, dass du Entspannung brauchst (mentaler/emotionaler Körper beeinflusst physischen Körper). Wie du dir vorstellen kannst, gibt es zahlreiche weitere Beispiele.

Gefühle und Gedanken steuern dich nicht nur sondern finden in deinem Körper ihren Ausdruck. Dein Körper beeinflusst aber auch deine Gefühle und Gedanken.

Spannend, oder?

Für dich heisst das, dass dein Körper über physische Symptome, Gedanken oder Gefühlen mit dir spricht.

Kreisende Gedanken, emotionale Unausgeglichenheit, Bauchweh, Schwindel, chronische Schmerzen etc. können Wortmeldungen deines Körpers sein, dass etwas in deinem Leben im Ungleichgewicht ist. Seine Botschaft: "Ich schaffe es nicht mehr, mit meinen angeborenen Fähigkeiten eine natürliche Balance herzustellen, ich brauche Unterstützung!"


Es gibt zahlreiche Literatur zu psychosomatischen Symptomen. Du findest dort eine Anregung, was ihr Ursprung sein kann. Der Grundgedanke ist auch hier, dass dein Körper mit Symptomen zu dir spricht. Diese Aussagen geben dir eine Idee, in welchem Zusammenhang dein Symptom stehen könnte. Ich bitte dich, diese Analysen/Diagnosen mit Vorsicht zu geniessen. Sie wurden bestimmt eingehend recherchiert aber kein Mensch gleicht dem Anderen. Du und dein Körper sind einzigartig. Es wäre schade, wenn du aufgrund einer allgemeine Analyse/Diagnose einen falschen Weg für deine Gesundheit wählen würdest. Horch lieber in deinen eigenen Körper hinein und frag ihn nach der Lösung. Er ist sehr viel zuverlässiger als jeder Ratgeber.


Bodytalk-Anleitung

Diese einfache Übung hat schon manchem Kunden von mir geholfen, seinen Körper bewusst wahrzunehmen und innerlichen Stress abzubauen. Es sind Elemente aus dem Focusing sowie aus Somatic Experiencing enthalten.


So kannst du deinem Körper zuhören und ihn nach seinen Bedürfnissen fragen:

  • Schliess deine Augen und entspann dich, so gut wie es dir möglich ist.

  • Nimm wahr, was sich im Körper zeigt (Körpersymptom, Gefühl, Gedanke).

  • Verändere nichts willentlich, nimm einfach nur wahr, welche Qualität dieses "Etwas" hat - Du bleibst in der Beobachterrolle und beschreibst für dich deine Wahrnehmungen.

  • Vielleicht fragst du dieses "Etwas", ob es etwas benötigt.

  • Lass es wissen, dass du es gehört und gesehen hast.

  • Lass dich einfach von deinem Körper mit Gefühlen, Gedanken und Körperwahrnehmungen leiten. Nimm die Veränderungen wahr. Möglicherweise bekommst du eine Erkenntnis, wie du deinen Körper unterstützen kannst.

  • Wenn für dich das Gefühl stimmig ist, das Gespräch mit deinem Körper zu beenden, beende es.

  • Bedanke dich bei deinem Körper für das Gespräch.

Dein Körper freut sich, wenn du ihm aufrichtiges Interesse entgegenbringst. Mit achtsamen Hineinhorchen erfährst du, wie es ihm geht und wie du ihn unterstützen kannst. Du wirst merken, dass sich einige Symptome bereits dadurch lindern können. Bleib bei der Übung einfach entspannt und geniess die Zeit, die ausschliesslich für dich ist.


Neueste Forschungen aus der Neurobiologie haben ergeben, dass du mit deinem Gehirn und deinem Körper denkst. Interessant ist dabei folgende Feststellung:

Das "Gedächtnis" deines Körpers ist noch viel umfangreicher als das deines Hirns.

Wie gut also, wenn du mit deinem ganzen Körper kommunizieren kannst! In meiner Praxis lege ich grossen Wert, dein Körperwissen in den Behandlungsprozess mit einzubeziehen. So lassen sich deine Selbstheilungskräfte auf physischer, mentaler und/oder emotionaler Ebene wieder ins Gleichgewicht bringen.


Dein Körper ist ein Wunderwerk. Er spricht zu dir und möchte von dir gehört werden. Nimm dir Zeit und lerne seine Sprache. Arbeite nicht gegen ihn, sondern verbünde dich mit ihm! Du wirst sehen, dass sich in deinem Leben dadurch vieles zum Guten verändern kann.


Herzlich, Gabriela



Inspirationsquelle/Literaturverweis:

Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator: Gerlinde Ruth Fritsch

Focusing-Begleitung, Florian Christensen, dialogisch.ch, Dozent APAMED

Focusing und Märchen: Martin Gottstein

Was der Körper zu sagen hat: Dr. Isa Grüber







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